Gecko-Effekt
Von der Natur in die Industrie
Adhäsive Haftsysteme nach dem Vorbild der Natur
Evolution wird zu revolutionären technischen Designs
Die Gecomer® Technologie ist das Ergebnis mehrfach ausgezeichneter Grundlagenforschung über die höchsten Haftfähigkeiten in der Natur. Die Pionierarbeiten von Prof. Eduard Arzt und seinen Gruppen am Max-Planck-Institut für Metallforschung sowie am Leibniz-Institut für Neue Materialien haben die Übertragung auf Laborproben erfolgreich demonstriert.
Mit Hilfe von Reinraumtechnik und Computersimulationen haben wir eigene, patentgeschützte Oberflächenarchitekturen entwickelt, die reversibel auf verschiedenen Materialien und Objekten haften. Die Haft- und Ablöseleistung ist durch Material, Topographie und Miniaturisierung auf die Anforderungen in einem industriellen Umfeld zugeschnitten.
Bioinspirierte, künstliche Haftstrukturen sind die Grundlage der Gecomer® Technologie. Sie werden aus Spezialpolymeren hergestellt und mittels numerischer Simulationen optimiert.
Gecko-Effekt
Feinstrukturierte, haarige („fibrilläre“) Haftorgane ermöglichen Geckos eine temporäre und steuerbare Haftung auf verschiedensten Oberflächen.
Aber wie kann eine Haltekraft ohne externe Mechanismen wie elektrischen oder magnetischen Feldern, Unterdruck oder rückstandsbehafteten Adhäsiven erzeugt werden?
Das Grundprinzip von mikroskopischen Trockenhaftsystemen beruht auf der Beobachtung, dass mikrostrukturierte Oberflächen typischerweise eine höhere Haftung aufweisen als unstrukturierte, flache Klebstoffe. Dies wird als Prinzip der Kontaktaufspaltung bezeichnet. Bei einer gegebenen Fläche wird die Haftwirkung umso größer, in je mehrere, kleinere Punktflächen diese Gesamtfläche aufgeteilt wird. Auf dieser Mikro- und Nanoskala dominieren Oberflächeneffekte, die sogenannten van-der-Waals-Wechselwirkungen. Diese schwachen, zwischenmolekularen Wechselwirkungen entstehen temporär auf atomarer Skala zwischen zwei polarisierbaren Molekülen, ohne die Materialeigenschaften der jeweiligen Partner zu verändern.
Pick and Place
Anheben des Bauteils
Zum Anheben des Bauteils werden die Säulen der Haftstruktur sanft auf die Bauteiloberfläche gedrückt. Durch den Kontakt beider Flächen wirken die Van-der-Waals-Kräfte und das Bauteil kann sicher gehandhabt werden.
Anheben durch sanftes Andrücken
Ablegen des Bauteils
Zum Ablegen des Bauteils wird die Kontaktfläche verringert, beispielsweise durch kurzzeitiges Knicken der Säulen. Die Van-der-Waals-Kräfte verlieren ihre Wirkung und das Bauteil wird gelöst.
Mehrere Ablösemechanismen können genutzt werden:
Ablegen des Bauteils durch Drücken („Buckling“) – zum Patent angemeldet
Ablegen des Bauteils durch Schieben
Ablegen des Bauteils durch Rotieren
Publikationen
Publikation von INNOCISE
Highly sensitive adhesion
A synthetic, reversible adhesion system based on a gecko foot delivers impressive results, in particular for MICROHANDLING. Inspired by nature, the physical principle utilised leaves sensitive surfaces intact,
conserves resources and can be used with no size restrictions.
Our industrial society is shifting from standardised products towards increasingly individual products tailored to customer needs. The increasing levels of automation and miniaturisation that contribute to companies’ profitability these days are in contrast to the growing demands for product flexibility and individuality. Appropriate handling approaches play a central role in these development.
Publication of the INM – Leibniz Institute for New Materials
Engineering Micropatterned Dry Adhesives: From Contact Theory to Handling Applications
Reversible adhesion is the key functionality to grip, place, and release objects nondestructively. Inspired by nature, micropatterned dry adhesives are promising candidates for this purpose and have attracted the attention of research groups worldwide. Their enhanced adhesion compared to nonpatterned surfaces is frequently demonstrated. An important conclusion is that the contact mechanics involved is at least as important as the surface energy and chemistry. In this paper, the roles of the contact geometry and mechanical properties are reviewed. With a focus on applications, the effects of substrate roughness and of temperature variations, and the long‐term performance of micropatterned adhesives are discussed. The paper provides a link between the current, detailed understanding of micropatterned adhesives and emerging applications.